Noch in den 1960er hatte die Fotografie es sehr schwer, sich als gleichwertige & ernstzunehmende Kunstform neben den bildeten Künsten zu etablieren. Heute ist sie fester Bestandteil der Kunstwelt, und diverser den je. Eine Kunstform die mit der Zeit geht. Die einen erforschen die Grenzen ihrer Handkameras, die anderen geben sich der Nostalgie hin & feiern das Comeback der Analogfotografie. Wir haben uns auf die Suche gemacht und 5 Instagram Accounts gefunden, die ihre Welt durch ihren ganz eigenen Sucher sehen!
Über der Welt von Josh liegt eine feine körnige Decke, eingerahmt in Nostalgie. Es scheint fast, als würde er seine Kamera nie ablegen, und so die intimsten Momente seines Leben und das seiner Freund*innen festhalten. Es gibt kaum Bilder, die mich so berühren wie von Josh, der Grund dafür ist die Nähe und Ehrlichkeit, die von den Bildern ausgestrahlt wird. Zusätzlich die Darlegung seiner eigenen manchmal chaotischen, unerklärlichen Gefühlswelt, die er durch Selbstportraits oder Collagen seiner Fotos & Notizen verschmelzen lässt.
Wer Josh’s Bilder betrachtet hat das Gefühl, gerade selber durch den Sucher zugucken so nah & ehrlich sind seine Fotografien.
Kirsten Becken begleitet die Fotografie schon lebenslang. Angefangen hat alles mit einer gelben Kleinbildkamera, die sie von ihren Eltern zur Einschulung bekommen hat. Heute kann man ihre tolle Arbeit auch digital bei Instagram betrachten und abtauchen in eine Welt, die sich vor allem auch die gegebene Natur als Ort der Inszenierung bedient.
Wem das auftauchen von Kristen’s Bildern im Insta Feed nicht reicht, kann auch einen Blick in unser bitch MATERial Kunstbuch werfen, auch dort ist sie zu finden!
,,My work is also honestly partly a reflection of myself; I love and never stop thinking about West Africa, whether I’m home or away.” (isthatnice.com) sagt Ruth Oassai, wenn sie über Inspiration für ihre Fotografien spricht. Ihr Geburtsland Nigeria steht mit im zentralen Mittelpunkt ihrer Arbeit. Fotografie als Empowerment für Black Culture. Fotografie als Spiegel von Identität. Ein Blick auf die Black Culture abseits vom westlichen Sucher.
Man kann das Hupen der vielen Autos in der Rush Hour förmlich hören, kann förmlich fühlen, wie einem die Brotkrümel für die Vögel im Central Park aus der Hand gleiten und spürt den Wind, der einem auf der 5th Avenue die Frisur zerstört. Authentisch & nah sind die Bilder des Dokumentarfotografen Mathias Wasik. Wer kein Geld für den Big Apple hat, der sollte dem Profil von Mathias einen Besuch abstatten und sich in den Bann ziehen lassen von dem Zuhause der ganz großen Legenden.
Straßenszenen, spielende Kinder, Gesichter die Geschichte erzählen auf ihre ganz eigene weise der Kommunikation. Ort des Geschehens, der Iran. Fatteme Pezeshki zieht mit einem durch die Straßen Tehrans. Sie fängt Momente ein, die in ihrer Farbgebung durch die hauptsächlich schwarz weißen Fotografien vielleicht reduziert sein mag, aber dadurch den den Fokus auf die ausdrucksstarken Gesichter und Kompositionen der einzelnen Bilder ermöglichen. Wir wollen mehr sehen von so einer dokumentarischen Fotografie, die Momente erlebbar macht.
BILDER: (1) via Josh Kern, (2) via Kirsten Becken, (3) via Ruth Glinka Ossai, (4) via Matthias Wasik, (5) via Fatteme Pezeshki